Hundeerziehung für Anfänger – welches ist die Richtige?


Wenn Menschen zum ersten Mal über Hundeerziehung für Anfänger nachdenken, denken viele von ihnen zunächst nur an das Lehren des Grundgehorsams.

Aber zur Hundeerziehung gehört viel mehr als nur die Kommandos Sitz und Platz! Hundeerziehung hat auch damit zu tun, deinem Hund beizubringen, wie man höflich ist, wie man mit anderen Hunden und Menschen umgeht und wie man insgesamt respektvoll ist.

Hundetraining kann auch als vorbeugende Maßnahme gegen Verhaltensprobleme wie Zerstörungswut und Ängstlichkeit eingesetzt werden!

Es gibt viele verschiedene Methoden des Hundetrainings, von denen einige effektiver sind als andere. Hier sind die 7 häufigsten Arten des Hundetrainings, denen du wahrscheinlich begegnen wirst.

7 Methoden von Hundeerzierhung für Anfänger

Zuerst gehen wir auf die 7 häufigsten Arten der Hundeerziehung für Anfänger ein und dann zeige ich dir, wie du die richtige Methode für dich und deinen Hund auswählen kannst.

1. Positive Verstärkung

Kurz gesagt bedeutet das Training mit positiver Verstärkung, dass du deinen Hund belohnst, wenn er ein Verhalten zeigt, das du magst, und das Verhalten ignorierst, das du nicht magst.

Wenn du also zum Beispiel versuchst, deinem Hund beizubringen, dass er sich selbst beruhigt, belohnst du ihn jedes Mal mit einem Leckerli, wenn er sich irgendwo hinsetzt oder sich ruhig hinlegt. Das Wichtigste beim Training mit positiver Verstärkung ist das Timing. Du willst deinen Hund belohnen, sobald er die gewünschte Aktion ausführt, sonst versteht er vielleicht nicht, wofür er belohnt wird.

Positives Verstärkungstraining ist oft zwangsfrei. Das bedeutet, dass du deinem Hund keine körperlichen Strafen gibst, wenn er etwas tut, was dir nicht gefällt. Einen Hund zu bestrafen, könnte auf den ersten Blick als richtig erscheinen- wie soll er denn sonst lernen?

Aber die Forschung hat gezeigt, dass gewaltfreies, positiv verstärkendes Training tatsächlich eine der effektivsten Trainingsmethoden ist. Dein Hund lernt, dass er das gute Verhalten verstärken und das schlechte abschwächen muss, um Leckerlis zu bekommen.

2. Clickertraining

Clickertraining wird oft mit positivem Verstärkungstraining kombiniert. Ein Clicker ist ein kleines Gerät mit einem Knopf, der ein lautes Klickgeräusch macht, wenn du den Knopf drückst.

Clickertraining kann positive Verstärkung effektiver machen. Das liegt daran, dass der Clicker dir erlaubt, genauer zu bestimmen, wofür du deinen Hund belohnst.

Der erste Schritt beim Clickertraining ist der Aufbau einer Assoziation mit dem Clicker. Jedes Mal, wenn du auf deinen Clicker klickst, erhält dein Hund ein Leckerli. Mit der Zeit wird er das Geräusch des Clickers mit dem Glücksgefühl, ein Leckerli zu bekommen, assoziieren. Du kannst den Clicker dann verwenden, um Verhalten zu festigen, das du magst.

Wenn du zum Beispiel mit deinem Hund an der Ruhe arbeitest, wie im vorherigen Beispiel, und er sich ruhig hinlegt, nimmst du einfach deinen Clicker und klickst, anstatt nach Leckerlis zu suchen. Da positive Verstärkung davon abhängt, im richtigen Moment zu belohnen, kann ein Clicker die Hundeerziehung viel einfacher und effektiver machen und ist auch super für Anfänger geeignet.

3. Modell-Rivalität oder Spiegel-Training

Diese Trainingsmethode basiert auf der Idee, dass Hunde durch Beobachten lernen. Der Spiegelanteil dieser Methode bedeutet, dass der Hund dich als Beispiel für das, was er tun soll, beobachtet. Wenn der Hund die gleiche Aktion ausführt wie du, bekommt er eine Belohnung.

Der rivalisierende Teil bezieht sich darauf, die Idee des Wettbewerbs in das Training einzuführen. Wenn ein Leckerli die Belohnung für etwas ist, beginnt der «Rivale» des Hundes die Aktion auszuführen, die du trainierst. Die Idee ist, dass dein Hund als Reaktion darauf versucht, die Aktion schneller auszuführen, damit er die Belohnung bekommt.

Diese Trainingsmethode erfordert eine Menge Arbeit und Fachwissen. Wenn du jedoch die Zeit und eine sehr starke Bindung zu deinem Hund hast, kann dies ein effektiver Weg sein, um deinen Hund zu trainieren, bestimmte Aufgaben auszuführen.

4. Wissenschaftliches Training

Wissenschaftliches Training ist extrem breit gefächert. Tierverhaltensforscher kommen ständig mit neuen Forschungen und Ideen, die unsere Sichtweise auf die Dinge verändern. Aus diesem Grund ist es schwierig zu definieren, was genau wissenschaftliches Training ist.

Am besten kann man es so ausdrücken, dass wissenschaftliches Training bedeutet, dass man sich auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die kognitiven Fähigkeiten von Hunden verlässt. Das Gute am wissenschaftlichen Training ist, dass es den Menschen hilft, ihre Hunde grundlegend zu verstehen, was unglaublich hilfreich ist!

Der Nachteil ist natürlich, dass sich unsere Vorstellungen von Wissenschaft und Hunden ständig ändern. Es kann eine Herausforderung sein, auf dem neuesten Stand der Forschung zu bleiben.

5. Beziehungsbasiertes Training

Diese Trainingsmethode kombiniert oft mehrere verschiedene Trainingsmethoden in einer. Sie basiert auf der Idee, dass sowohl du als auch dein Hund Individuen sind. Bestimmte Dinge, die bei manchen Hunden funktionieren, werden bei anderen nicht funktionieren, und das Gleiche gilt für Menschen!

Im Wesentlichen bedeutet beziehungsbasiertes Training, dass du die Bindung zwischen dir und deinem Hund, die bereits besteht, als Grundlage für dein Training nutzt. Es bedeutet auch, dass du mit deinem Hund arbeitest, um die genauen Gründe herauszufinden, warum er bestimmte Dinge nicht tun kann.

Beziehungsbasierte Hundeerziehung kann eine großartige Möglichkeit sein, um auf die bereits bestehende Bindung zwischen dir und deinem Hund aufzubauen und ist somit ebenfalls ideal für Anfänger geeignet. Es wird oft gleichzeitig mit positiver Verstärkung eingesetzt und viele betrachten diese beiden Methoden auch als das Gleiche.

Diese spezielle Methode kann jedoch zeitaufwendig sein. Außerdem funktioniert sie nicht unbedingt in Haushalten mit mehreren Hunden.

6. E-Training

Bei dieser Art von Training wird ein elektronisches Halsband verwendet. Du benutzt eine Fernbedienung, damit das Halsband dem Hund ein Summen oder einen Schock gibt, wenn er etwas Unerwünschtes tut.

Diese Art des Trainings wird oft in Situationen eingesetzt, in denen es eine große Distanz zwischen dir und deinem Hund gibt oder eine Leine nicht zur Verfügung steht. Obwohl es als eine effektive Trainingsmethode angesehen werden kann, gibt es viele Probleme, die das E-Training umgeben.

E-Training ist angst- und strafbasiert. Training, das körperliche Bestrafung einsetzt, kann oft die Beziehung zwischen dir und deinem Hund beschädigen. Außerdem bringt das E-Halsband-Training deinem Hund nur bei, was er nicht tun soll, und nicht, was er tun soll.

Angst- und strafbasierte Trainingsmethoden können auch dazu führen, dass sich dein Hund sehr ängstlich fühlt. Die meisten Hundetrainer sind sich heute einig, dass ein besseres und effektiveres Hundetraining die Anwendung von Methoden wie positive Verstärkung und beziehungsbasiertes Training beinhaltet, die Vertrauen aufbauen.

7. Alphahund oder Dominanz

Alphatier- oder Dominanztraining galt einst als die wissenschaftlich fundierteste Art der Hundeerziehung. Die Idee ist, dass es in Wolfsrudeln einen dominanten oder «Alpha»-Wolf gibt, der die anderen Wölfe in Schach hält, indem er positive Bestrafung einsetzt.

Positive Bestrafung ist die Anwendung von Bestrafung, anstatt schlechtes Verhalten zu ignorieren. Beim Alpha-Hundetraining würdest du deinen Hund zum Beispiel auf den Boden drücken, wenn er etwas tut, was dir nicht gefällt. Das funktioniert sowohl als Bestrafung, als auch um dir zu zeigen, dass du das Alphatier bist.

Diese Art des Trainings wurde lange Zeit für die beste gehalten. Heute wissen wir jedoch, dass es wahrscheinlich eine der am wenigsten effektiven Trainingsmethoden ist und sogar sehr schädlich sein kann.

Wir wissen auch, dass die Studie, die die Idee der Alphawölfe gefördert hat, selbst entlarvt wurde. Tatsächlich hat der Autor des Buches, der den Begriff «Alphawolf» geprägt hat, selbst erklärt, dass er diesen Begriff nicht mehr für richtig hält und die Veröffentlichung seines Buches bereut.

Wie du die richtige Hundeerziehungs-Methode für dich auswählst

Nun, da du die verschiedenen Methoden des Hundetrainings kennst, lass uns darüber sprechen, wie du entscheiden kannst, welche die richtige Methode für dich ist. Gerade wenn du im Bereich der Hundeerziehung noch ein Anfänger bzw. Anfängerin bist, kann eine kleine Entscheidungshilfe nützlich sein.

Konzentriere dich auf das Positive

Allzu oft vergessen die Menschen, positives Verhalten zu belohnen, wenn sie ihre Hunde trainieren. Stattdessen konzentrieren sie sich auf die Bestrafung von Verhalten, das wir nicht mögen.

Das kann ungewollt sehr negative Auswirkungen auf deinen Hund haben. Heutzutage wissen wir auch, dass die positive Verstärkung von Verhalten insgesamt eine viel effektivere Art des Trainings ist.

Wenn du also versuchst, die richtige Methode für dich zu wählen, ist es am besten, wenn du dich für eine entscheidest, die sich auf positives Verhalten konzentriert. Das wird nicht nur besser funktionieren als Methoden, die auf Bestrafung basieren, sondern auch die Bindung zwischen dir und deinem Hund stärken.

Berücksichtige die Persönlichkeit deines Hundes

Oft kommt es bei der Wahl der besten Trainingsmethode auf deinen Hund als Individuum an. Jeder Hund ist anders und hat eine andere Vorgeschichte.

Wenn du zum Beispiel einen von Natur aus ängstlichen Hund hast, solltest du das Alphatraining komplett vermeiden. Es ist nicht nur als gute Trainingsmethode widerrufen worden, sondern kann die Angst deines Hundes sogar noch verschlimmern.

Stattdessen solltest du auf positive Verstärkung setzen, um Vertrauen aufzubauen. Beziehungsorientiertes Training ist ebenfalls sehr hilfreich, da es dich dazu ermutigt, wirklich in das Gehirn deines Hundes einzudringen und eine Beziehung zu ihm aufzubauen.

Sprich mit einem professionellen Hundetrainer

Es kann sein, dass dich als Anfänger in der Welt der Hundeerziehung von Zeit zu Zeit ein wenig verloren fühlst. Dann ist es eine gute Idee, zu einem Experten zu gehen! Sieh dir Hundetrainer in deiner Nähe an, recherchiere ein wenig und fange an, Fragen zu stellen.

Preventative Vet hat eine Liste von Fragen, die du einem Hundetrainer stellen solltest, bevor du ihn engagierst. Diese Fragen werden dir helfen herauszufinden, ob der Trainer zu dir und deinem Hund passt.

Du solltest auch nicht vergessen, dir Bewertungen der Hundetrainer anzusehen, die du recherchiert hast. Wenn der Trainer verschiedene Kurse anbietet, solltest du dich auch über diese informieren. Und wenn du mit einem Trainer arbeitest, denke immer daran, dass du das Herrchen bzw. Frauchen deines Hundes bist! Achte auf deinen Hund und wenn sich etwas falsch anfühlt, ist es in Ordnung, eine zweite Meinung einzuholen.

Kursempfehlung

Als frischgebackene Hundeeltern möchten wir natürlich, dass sich unsere Hunde gut entwickeln und auch gut erzogen sind. Ohne gewissenhaftes Training, ist das allerdings kaum machbar.

Du kannst also entweder einen professionellen Hundetrainer engagieren, um deinen Hund zu erziehen oder in eine Hundeschule in deiner Nähe gehen. Beides ist aber sehr zeitaufwändig und auf Dauer ziemlich teuer.

Ich bin deshalb ein grosser Fan dieses Online-Hundekurses von der renommierten Hundetrainerin Johanna Esser. Dort lernst du in 12 ausführlichen Modulen alles von den Basics der Hundeerziehung, über einen perfekten Rückruf, bis hin zum Anti-Jagd-Training. Diese 69.- EUR sind definitiv gut angelegt.

Übliche Hundesportarten

Hundesportarten sind fantastische Möglichkeiten, um deinen Hund zu trainieren. Sie sind auch ein guter Weg, um dich und deinen Hund fit zu halten und Vertrauen aufzubauen! Hier sind ein paar der gängigsten Hundesportarten.

Obedience-Training

Beim Gehorsamkeitstraining geht es darum, deinem Hund beizubringen, wie man zuhört und respektvoll ist. Hier lernt dein Hund Grundkommandos wie «Sitz» und «Bleib», die im täglichen Leben nützlich sind.

Wenn dein Hund im Gehorsamkeitstraining Fortschritte macht, kannst du ihm auch komplexere Kommandos beibringen! Es ist eine großartige Möglichkeit, seinen Verstand zu trainieren, und ein besonders guter Sport für superschlaue Hunde, die sich leicht langweilen.

Agility-Training

Wenn du einen sehr energiegeladenen Hund hast, könnte Agility Training der richtige Sport für dich sein! Dabei rennt dein Hund durch und um Hindernisse, während du ihn führst. Es ist eine großartige Möglichkeit, die Energie deines Hundes abzubauen. Noch besser: Es ist eine tolle Möglichkeit, eure Bindung zu stärken!

Agility-Training erfordert eine solide Kenntnis des Gehorsams, also solltest du dort anfangen. Aber wenn dein Hund gut auf dich hört und du denkst, dass Agility eine lustige Sache für euch sein könnte, dann kannst du mit dem Training zu Hause beginnen!

Schnüffeln

Hunde haben einen unglaublich scharfen Geruchssinn. Deshalb ist es so wichtig, dass dein Hund seine Nase trainiert!

Fährtenarbeit ist ein großartiger Weg, dies zu tun. Es nutzt die natürliche Fähigkeit deines Hundes, einen Geruch aufzuspüren. Deinem Hund dabei zuzusehen, wie er sich auf eine Fährte konzentriert, ist ein tolles Erlebnis!

Fährtenarbeit ist ein weiterer fantastischer Sport, den du deinem Hund beibringen kannst, wenn er ein wirklich schlauer Welpe ist. Du kannst praktisch sehen, wie sich die kleinen Zahnräder in seinem Kopf drehen, während er einen Geruch aufspürt!

Schlussfolgerung

Die Welt der Hundeerziehung kann für Anfänger überwältigend erscheinen. Es gibt so viele verschiedene Vorstellungen davon, was effektives Hundetraining ist, und es kann schwer sein, sich zurechtzufinden und zu entscheiden! Wenn es darum geht, die richtige Methode für dich zu finden, ist es am wichtigsten, die individuellen Bedürfnisse deines Hundes zu berücksichtigen. Nicht alle Trainingsmethoden funktionieren bei allen Hunden, also achte darauf, dass du die Vergangenheit und die Persönlichkeit deines Hundes berücksichtigst!

Es ist auch eine wirklich gute Idee, mit einem Hundetrainer zu sprechen, wenn du dich verloren und überfordert fühlst. Recherchiere ein wenig, lies ein paar Bewertungen und vereinbare ein Treffen, wenn du kannst! Denke daran, Fragen zu stellen und scheue dich nicht davor, auch mal dumme Fragen zu stellen. Es ist wichtig, dass du und der Trainer auf der gleichen Wellenlänge seid und dein Hund das bestmögliche Training bekommt.

Schau dir also all die verschiedenen Trainingsmethoden an, denk daran, dich auf das Positive zu konzentrieren und fang an, deinen Hund zu trainieren!

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