Wie bekomme ich meinen Hund müde? Leitfaden für einen entspannten Hund


Wenn du einen energiereichen Hund wie meinen Miniaturpudel Baloo hast, hast du dich vielleicht schon gefragt: Wie bekomme ich meinen Hund müde?

Als ich Baloo als Welpe bekam, hat er mich fast wahnsinnig gemacht!

In den ersten Monaten konnte er sich ausserhalb seiner Schlafbox nicht hinlegen – geschweige denn schlafen. Ich dachte wirklich, das kann doch nicht normal sein, und ich fürchtete, dass sich das nie ändern würde…

Glücklicherweise haben wir seine Energie mit dem richtigen Mass an Bewegung und einer guten Routine unter Kontrolle gebracht, was ich dir gleich zeigen werde.

Nun, die kurze Antwort lautet:

Ja, Hunde werden müde. Mit der richtigen Art und dem richtigen Mass an Bewegung kannst du jeden Hund zum Schlafen bringen. Denke aber daran, dass du es mit Bewegung auch übertreiben kannst. Das ist besonders problematisch, weil ein übermüdeter Hund die gleichen Anzeichen zeigen kann wie ein gelangweilter, sehr aktiver Hund.

Deshalb müssen wir uns mit dieser Frage etwas eingehender befassen.

Wie bekomme ich meinen Hund müde?

Wie ich gerade gesagt habe, ja, Hunde werden müde. Allerdings sind alle Hunde unterschiedlich, und nicht jeder Hund wird so schnell müde, wie du es dir vielleicht wünschst.

Stell dir vor, er würde nur so wenig schlafen wie wir, also sagen wir etwa 8 Stunden. Du hättest einen Vollzeitjob, nur um deinen Hund zu unterhalten!

Also, selbst wenn du einen energiereichen Hund hast, wuselt er in den meisten Fällen nicht rund um die Uhr herum, auch wenn es so aussehen mag, wie ich dir aus eigener Erfahrung sagen kann.

Wenn dein Welpe 5 Stunden pro Tag superaktiv ist, mag das sehr viel erscheinen. Aber 5 Stunden in 24 Stunden ist nichts, oder?

Abgesehen davon ist es sehr wichtig, die Anzeichen eines müden Hundes zu verstehen. Denn wenn du einen hibbeligen Hund zu Hause hast, stehen die Chancen gut, dass du sein Verhalten falsch interpretierst, wie ich es am Anfang getan habe.

Wie erkenne ich, ob mein Hund müde ist?

Lass uns zuerst herausfinden, wie du feststellen kannst, ob dein Hund müde ist.

Nun, es gibt einen Unterschied zwischen einem müden und einem übermüdeten Hund.

Im Allgemeinen ist es wunderbar, einen müden Hund zu haben. Es bedeutet, dass er zufrieden ist und friedlich schläft. Es bedeutet auch, dass er genügend körperliche und geistige Bewegung erhält, so dass er sich nicht selbst etwas Lustiges suchen muss, um sich zu unterhalten.

Ein müder Hund ist also wirklich sehr entspannt und ruhig. Dies geschieht gewöhnlich nach viel körperlicher oder geistiger Aktivität. Es kann aber auch nach emotionaler Stimulation geschehen, z.B. in der Nähe von unbekannten Menschen oder nach einem Spaziergang auf einer belebten Strasse.

Ein müder Hund ist ein glücklicher Hund

Als Faustregel gilt: Ein müder Hund ist ein glücklicher Hund!

Das Finden der richtigen Routine kann Wunder für sein Verhalten bewirken. Du wirst wahrscheinlich 80 bis 90 % der Verhaltensprobleme loswerden, wenn du einfach dafür sorgst, dass er die richtige Menge an Bewegung bekommt.

Das bedeutet aber nicht, dass du es übertreiben sollst. Denn während ein müder Hund toll ist, kann ein übermüdeter Hund schrecklich nervig sein!

Werden Hunde mürrisch oder launisch, wenn sie müde sind?

Manche Hunde werden definitiv mürrisch oder launisch, wenn sie müde sind.

Das ist ein Indikator dafür, dass sie absolut genug haben und dringend ein Nickerchen brauchen! Aber nicht alle Hunde können sich beruhigen. Das bedeutet, dass es möglich ist, dass ein Hund einen kleinen „Wutanfall“ bekommt, aber nicht schlafen kann.

Das ist wahrscheinlich passiert, als Baloo noch ein Welpe war. Er war die ganze Zeit so überdreht, dass ich dachte, er braucht mehr Action. Aber in Wirklichkeit war er einfach übermüdet und brauchte dringend ein Nickerchen.

Gott sei Dank gibt es Schlafboxen, das war buchstäblich die einzige Möglichkeit, ihn zum Schlafen zu bringen!

Wie man einen Hund müde macht

Nun, da du weisst, dass Hunde müde werden, lautet die nächste Frage: Wie machst du deinen Hund müde?

Die Menge hängt zwar von deinem Hund ab, aber ich kann dir gleich sagen, dass dein Hund Bewegung braucht, um müde zu werden.

Denk  daran, dass Hunde viel weniger aktiv sind als wir. Aber ihnen überhaupt keinen Auslauf zu geben, wäre überhaupt nicht tierfreundlich und  grausam.

Werden Hunde vom Laufen müde oder langweilt es sie sogar?

Wenn wir über Bewegung sprechen, denken die meisten Hundebesitzer wahrscheinlich an Spaziergänge. Das wirft zwei Fragen auf: Ermüdet einen Spaziergang eine Hund wirklich? Und langweilen diese immer gleichen Spaziergänge einen Hund irgendwann?

Beginnen wir mit der ersten Frage: Ja, Hunde werden vom Laufen müde, aber nur ein bisschen. Du kannst die Bewegung, die er davon hat, jedoch deutlich intensivieren, wenn du ein paar Dinge hinzufügst.

Alles, was deinen Hund dazu bringt, sein Gehirn zu benutzen, ist viel anstrengender und ermüdender als einfach nur spazieren zu gehen. Hier sind ein paar Beispiele:

-Lass deinen Hund schnüffeln: Hunde lieben das Schnüffeln, es ist für sie fast so, als würden sie Zeitung lesen. Das bedeutet, dass sie eine Menge Gehirnleistung benötigen, um alle Informationen zu verarbeiten, was sie müde macht.

-Bring ihm etwas Gehorsam ein: Gehorsamkeitstraining erfordert auch, dass dein Hund darüber nachdenkt, was du von ihm willst, und dass er sich generell auf dich konzentriert. Integriere einfach ein paar Minuten bei Fuss gehen, ein paar Minuten Sitzen, Hinlegen, „bleib“ usw. in deine täglichen Spaziergänge, und dein Hund wird danach deutlich entspannter sein.

-Gehe neue Wege: Neue Routen bedeuten neue Gerüche, die die Spaziergänge für deinen Fido noch interessanter machen.

-Mache etwas „Parkour“ mit ihm: Lass ihn auf Bänke springen, um Stangen herumgehen oder lassihn seine Pfoten auf Bäume legen. Die Möglichkeiten sind endlos! Fordere deinen Hund zusätzlich und er wird seine Spaziergänge noch mehr lieben.

Hier sind einige weitere Ideen für lustige Spaziergänge.

Die zweite Antwort ist also einfach: Wenn du es nur ein kleines bisschen interessant machst, werden Hunde nicht müde, spazieren zu gehen. Achte darauf, dass er zumindest ab und zu neue Routen erschnüffeln darf, und er wird glücklich sein.

Körperliche Betätigung

Okay, wir haben die körperliche Ertüchtigung bereits unter dem letzten Untertitel angesprochen.

Aber ich möchte die Bedeutung der körperlichen Bewegung betonen, um einen Hund wieder müde zu machen.

Energiegeladene Hunde müssen laufen!

Wenn er gut trainiert ist, lass ihn möglichst einmal pro Tag ohne Leine laufen. Ansonsten sind Apportierspiele im Garten oder an der langen Leine ebenfalls gute Möglichkeiten, diese Energie aus deinem Hund herauszuholen.

Auf jeden Fall empfehle ich dringend, mindestens 3 Spaziergänge pro Tag à 20 Minuten zu machen!

Für faule Hunde könnte das bereits genügen. Aber sehr aktive Hunde, wie Baloo, brauchen mehr.

Deshalb machen wir normalerweise 3 Spaziergänge von mindestens 30 Minuten pro Tag. Etwa 4 oder 5 Mal machen wir nachmittags einen 1-stündigen Spaziergang ohne Leine und ein- oder zweimal pro Woche haben wir Agility-Training.

Ich kann auch Hundesport, wie zum Beispiel Agility, sehr empfehlen. Das macht Baloo total k.o! Falls du dich fragst, ob dies auch etwas für kleine Hunde ist, lies hier meinen Artikel über die 7 aktivsten kleinen Hunderassen.

Das besonders Tolle am Hundesport ist, dass er gleichzeitig eine körperliche und geistige Übung ist.

Mentale Übung

Apropos mentale Bewegung: Das ist es, was deinen Hund wirklich müde macht.

Impulse verarbeiten zu müssen, ist für Hunde sehr anstrengend. Vielleicht trainierst du ja sogar die Ausdauer deines Hundes, indem du einfach viel körperliche Bewegung forderst. Das bedeutet, dass er danach nur noch mehr laufen kann.

Mentaltraining wird ihn jedoch immer entspannen und ihn müde machen.

Abgesehen von Schnüffel- und Gehorsamkeitstraining sind alle Arten von Rätseln eine gute Möglichkeit, deinen kleinen Liebling zu beschäftigen.

Als Faustregel gilt, dass 10 Minuten intensives Schnüffeln oder andere mentale Übungen etwa einer Stunde langen Spaziergang entsprechen!

Denke daran, dass er beides braucht. Wenn du also keine mentalen Übungen bei Spaziergängen machen, ist es eine gute Idee, ab und zu 1 von 3 Spaziergängen durch 10 Minuten mentale Übungen zu ersetzen.

Um dir den Einstieg zu erleichtern, lies meinen Artikel über die mentale Stimulation deines Hundes und diese 21 lustigen Dinge, die du mit deinem Hund zu Hause machen kannst, um dich noch mehr inspirieren zu lassen.

Gute Routine

Und nicht zuletzt trägt eine gute Routine auch dazu bei, dass dein Hund müde wird. Der Grund dafür ist, dass Hunde sich entspannen können, wenn sie wissen, wie ihr Tag aussehen wird.

Es ist viel einfacher für ihn, sich zu entspannen und zu schlafen, wenn er weiss, dass zwischen 8 und 11.30 Uhr morgens nichts los ist. Er weiss das, weil es jeden Tag dasselbe ist.

Überlege dir also eine Art Routine, die du für deinen Hund einrichten kannst und die mehr oder weniger jeden Tag gleich ist.

Werden Hunde übermüdet? Symptome übermüdeter Hunde

Da du nun also weiist, dass Hunde müde werden können und wie man sie tatsächlich müde macht, wollen wir uns nun ansehen, was passiert, wenn man es übertrieben hat.

Hunde können auch übermüdet werden. Das kann oft passieren, wenn sie geistig oder emotional überreizt sind.

Wenn sich dein Hund zu viel körperlich betätigt hat, wird er in der Regel einfach erschöpft sein. Wenn er aber übermüdet ist, wird er dir auf die Nerven gehen! Vor allem, wenn er „wütend“ wird oder seine 5 Minuten hat.

Wie viel Schlaf brauchen Hunde?

Um herauszufinden, ob dein Hund übermüdet ist, ist es wichtig zu verstehen, wie viel Schlaf Hunde brauchen. Ich habe einen Artikel über die Frage «Wie viele Stunden schläft ein Hund?» veröffentlicht, der diese Frage ausführlich beantwortet.

Deshalb gebe ich dir hier nur die kurze Antwort: Hunde verbringen etwa 12 bis 14 Stunden pro Tag im Tiefschlaf und weitere 4 bis 6 Stunden mit Ausruhen. Das heisst, der durchschnittliche Hund entspannt sich und schläft pro 24 Stunden etwa 18 Stunden lang.

Bekommt dein Hund also während des Tages ständig Unterhaltung und Aufmerksamkeit? Das kann auch sein, wenn er dich ins Büro begleitet oder wenn deine Kinder die ganze Zeit mit ihm spielen.

All dies kann eine Menge emotionaler Reize sein. Und wenn sich dein Hund nicht alleine beruhigen kann, wenn etwas um ihn herum passiert, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass er bald übermüdet ist.

Woher weiss ich, ob mein Hund zu müde ist?

Die häufigsten Anzeichen dafür, dass dein Hund übermüdet ist, sind:

  • Er vergisst Befehle
  • Er ist hibbelig
  • Schnüffeln am Boden
  • Übermässiges Hecheln und/ oder Lippenlecken
  • Kein Interesse am Spielen
  • Übermässiger Durst

Um mehr über dieses Thema zu erfahren, lies unbedingt meinen Artikel über übermüdete Hunde und die etwas anderen Symptome bei übermüdeten Welpen.

Warum schläft mein Hund den ganzen Tag?

Wenn du einen Hund hast, der sein Mittagsschläfchen sehr ernst nimmt, dann möchte ich dir zunächst einmal gratulieren! Das ist ein wahrer Segen.

Wenn du jedoch das Gefühl hast, dass dein Hund viel weniger als 6 Stunden pro Tag aktiv ist, lethargisch ist und kein Interesse an etwas anderem als Schlafen hat, dann könnte es ein Problem geben.

Lethargisches Verhalten ist ein Indikator für Depressionen bei Hunden. Es kann aber auch der Grund für so viele andere Dinge sein.

Wenn du eine Veränderung im Verhalten deines Hundes feststellst und er länger als 2 oder 3 Tage lethargisch bleibt, dann solltest du auf jeden Fall deinen Tierarzt konsultieren.

Kursempfehlung

Als frischgebackene Hundeeltern möchten wir natürlich, dass sich unsere Hunde gut entwickeln und auch gut erzogen sind. Ohne gewissenhaftes Training, ist das allerdings kaum machbar.

Du kannst also entweder einen professionellen Hundetrainer engagieren, um deinen Hund zu erziehen oder in eine Hundeschule in deiner Nähe gehen. Beides ist aber sehr zeitaufwändig und auf Dauer ziemlich teuer.

Ich bin deshalb ein grosser Fan dieses Online-Hundekurses von der renommierten Hundetrainerin Johanna Esser. Dort lernst du in 12 ausführlichen Modulen alles von den Basics der Hundeerziehung, über einen perfekten Rückruf, bis hin zum Anti-Jagd-Training. Diese 69.- EUR sind definitiv gut angelegt.

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