Hast du einen Hund, der unerwünschte Verhaltensformen, destruktivem Verhalten oder Hyperaktivität zeigt? Dann solltest du dich auf jeden Fall fragen: Wie kann ich meinen Hund geistig auslasten?
Die meisten Hundebesitzer gehen mit ihren Hunden regelmässig spazieren. Es gibt jedoch einige Hunde, die danach noch so viel Energie zu haben scheinen. Und wenn sie kein Ventil für ihre überschüssige Energie haben, nutzen sie diese zum Bellen, Springen oder Kauen an deinen Möbeln.
Na, hast du solch ein Exemplar? Keine Sorge, ich habe ein paar super Tipps für dich bereit!
Mentale Stimulation ist das absolut Beste, was du deinem hyperaktiven, energiereichen Hund bieten kannst.
Aber fangen wir von vorne an. In diesem Beitrag werde ich zunächst darauf eingehen, was geistige Stimulation für Hunde überhaupt ist und warum sie wichtig ist. Und dann zeige ich dir anhand einiger Beispiele, wie du deinen Hund mental geistig herausfordern kannst.
Table of Contents
Was ist geistige Stimulation für Hunde?
Lass uns mit einer sehr wichtigen Frage beginnen: Was ist eigentlich geistige Stimulation für Hunde?
Es gibt 3 Möglichkeiten, wie du deinen Hund auslasten kannst: physische, geistig und emotionale Stimulation.
Deinen Hund geistig auslasten bedeutet, dass dein Hund sein Gehirn benutzen muss, um ein Problem zu lösen oder Informationen zu verarbeiten. Das betrifft so ziemlich alles, was neu für ihn ist. Das kann das Lösen eines Problems sein, um an Futter zu gelangen, aber auch das Schnüffeln oder das Kennenlernen neuer Menschen, Hunde oder anderer Tiere.
Mentale und emotionale Stimulation liegen sehr nahe beieinander. Bei sozialen Aktivitäten werden beide Bereiche stimuliert, weil er über das entsprechende Verhalten nachdenken muss, aber auch viele verschiedene Emotionen empfinden wird.
All diese Aktivitäten und Begegnungen sind geistig herausfordernd, weshalb sie anregend sind.
Die meisten Hunde werden nur körperlich stimuliert, wenn sie spazieren gehen oder man mit ihnen Apportieren spielt.
Jeder Hund sollte jedoch eine Kombination aus beidem erhalten.
Warum ist es wichtig, deinen Hund geistig auszulasten?
Wenn ein Hund nie nachdenken muss, um das zu bekommen, was er will oder braucht, wird er sich bald langweilen. Und Langeweile bei Hunden führt gewöhnlich zu einer Art unerwünschtem Verhalten. Klicke hier, um mehr über Langeweile bei Hunden zu erfahren und wie man sie von blosser Müdigkeit unterscheiden kann.
Die andere wichtige Sache, an die du denken musst ist, dass dein energiegeladener Hund nur seine Ausdauer aufbaut, indem er sich immer mehr körperlich, aber nicht geistig bewegt. Das heisst, er wird immer mehr wollen, ohne müde zu werden!
Betrachten wir nun einige andere Gründe für geistige Stimulation und einige Fragen dazu.
Muss ich meinen Hund geistig auslasten?
Du musst deinen Hund nicht zwingend geistig auslasten. Ein Mangel daran kann jedoch nicht nur zu Verhaltensproblemen, sondern auch zu Depressionen und Angstzuständen bei Hunden führen.
Wenn du also einen glücklichen und gut erzogenen Hund willst, dann ja, dein Hund braucht geistige Stimulation!
Mentale Stimulation kann jedoch verschiedene Formen haben, wie du gleich erfahren wirst. Du solltest also immer zuerst beurteilen, ob dein Hund vielleicht schon genug Anregung erhält. Denk daran, dass alle Arten der Interaktion mit anderen Menschen oder Tieren sowohl emotional als auch mental stimulierend sind. Falls du deinen kleinen Liebling zum Beispiel mit ins Büro nehmen kannst, braucht er abends wahrscheinlich nicht viel mehr geistige Bewegung, tagsüber war ja genug los.
Wenn du einen braven, ruhigen Hund hast, dann bekommt er genug von dem, was er braucht. Wenn er überdreht ist und andere nervige Verhaltensweisen zeigt, aber viel Action bekommt, dann ist es wahrscheinlicher, dass er übermüdet und überreizt ist. Möglicherweise musst du einige Dinge für eine Weile testen. Die mentale Stimulation ist also besonders wichtig für Hunde mit hohem Energielevel.
Ist geistige Stimulation nur etwas für „kluge“ Hunde?
Nein, ganz und gar nicht.
Durch mentale Stimulation kannst du deinen Hund tatsächlich trainieren, intelligenter zu werden. Ist das nicht prima?
Selbst wenn du also das Gefühl hast, dass dein Hund naja, nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte ist, wird er trotzdem verdammt viel Spass an der geistigen Arbeit haben. Es dauert vielleicht etwas länger, aber er wird danach erstaunlich entspannt sein!
Vorteile der geistigen Stimulation
Die Nummer 1 der Vorteile, die du durch geistige Stimulation erhältst, ist ein ruhiger Hund!
Geistige Betätigung ist für Hunde eine grössere Herausforderung als körperliche Betätigung. Du brauchst also weniger Zeit und dein Hund ist danach entspannter. Klingt das nicht perfekt?
Dies wird höchstwahrscheinlich auch zu einem deutlichen Rückgang von Verhaltensproblemen wie zerstörerischem Verhalten, ständigem Bellen, Winseln oder Knabbern führen. Wenn dein Hund entspannt und müde ist, hat er keinen Grund, eines dieser lästigen Verhaltensweisen zu zeigen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass dein Hund selbstbewusster wird. Es ist ein erstaunliches Gefühl, wenn du ein Problem lösen kannst, nicht wahr? Nun, dein Hund wird das gleiche Gefühl haben, und er wird zukünftigen Problemen mit mehr Selbstvertrauen begegnen.
Wie viel geistige Bewegung brauchen Hunde?
Wenn du einen sehr ausgeglichenen, entspannten Hund willst, dann würde ich jeden Tag ein paar Minuten machen. Mentale Bewegung ist anstrengender als körperliche Bewegung. Du brauchst also keine superlangen Sitzungen zu machen. Es ist besser, sie kurz aber häufig zu machen.
Wie ich bereits erwähnt habe, hängt das auch vom Alltag deines Hundes ab. Wenn tagsüber viel los ist, wird er abends müde sein! Wenn er also hyperaktiv ist, liegt das daran, dass er vermutlich übermüdet ist. Eine mentale Stimulation nach einem aktiven Tag ist definitiv keine gute Idee und führt zu einer Überstimulation (nächster Punkt). Betrachte also die Energie deines Hundes immer mit einer gewissen Vorsicht und denke zuerst über die Ursache nach, bevor du Hund geistig forderst.
Kann ein Hund überstimuliert werden?
Wie ich gerade erwähnt habe, kann ein Hund durchaus überstimuliert werden.
Es ist sehr wichtig, es nicht mit mentalen Übungen für deinen Fido zu übertreiben. Je nach dem, wie dein Lebensstil aussieht, kann dein Hund bereits genügend mentale und emotionale Reize erhalten.
Unser domestiziertes, städtisches Leben hat sooo viele Reize!
Aber eine Überreizung des Hundes kann auch durch unsere Handlungen geschehen. Manche Hundebesitzer versuchen, ihren Hund ständig in Aktion zu halten. Diese Absicht ist sicherlich gut gemeint, aber Hunde brauchen keine 24/7-Aktion. Tatsächlich schlafen und entspannen normale Hunde durchschnittlich 18 Stunden pro Tag, 12-14 Stunden davon im Tiefschlaf! Wenn sie weniger als diese Zeit bekommen, werden sie übermüdet, was in etwa dasselbe ist wie überreizt. Es ist einfach zu viel los, und sie können nicht alles verarbeiten.
Wenn du nicht sicher bist, ob dein Hund tatsächlich übermüdet sein könnte, sieh dir diese 10 Symptome für übermüdete Hunde oder diese etwas anderen Symptome für übermüdete Welpen an.
Wie du deinen Hund geistig auslasten kannst
Wenn du dir also sicher bist, dass das hyperaktive- Verhalten deines Hundes nicht darauf zurückzuführen ist, dass er übermüdet oder überreizt ist, dann ist es an der Zeit, sich zu überlegen, wie du ihn geistig fordern kannst.
Wie beschäftigt man einen Hund im Haus?
Wenn du im Haus festsitzt, weil es zu heis oder regnerisch ist, ist das die perfekte Gelegenheit, deinen Hund geistig etwas zu fordern. Du kannst tatsächlich auch einen der Spaziergänge durch geistige Stimulation ersetzen, wenn du dann aber trotzdem noch zweimal täglich mit ihm spazieren gehst.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, deinen Hund im Haus zu unterhalten. Die gängigsten sind:
- Interaktive Rätsel
- Duftspiele
- Bring ihm einen neuen Trick bei
- Verstecken spielen
- Lass ihn für sein Essen arbeiten
Weitere Anregungen findest du in diesen 21 lustigen Dingen, die du mit deinem Hund zu Hause machen kannst.
Wie stimuliere ich meinen Hund, wenn ich nicht zu Hause bin?
Meiner Meinung nach brauchen Hunde nicht unterhalten zu werden, wenn du nicht zu Hause bist. Wie bereits erwähnt, schlafen Hunde durchschnittlich 18 Stunden pro Tag! Ich denke also, es ist viel wichtiger, eine Routine einzurichten, damit dein Hund weiss, dass es Schlafenszeit ist, wenn du das Haus verlässt.
Wenn du also 8 Stunden am Tag weg bist, ist dies die perfekte Schlafenszeit für deinen Hund.
Denk aber auch daran, dass dies eine gute Portion geistige oder körperliche Stimulation am Morgen und am Abend erfordert, wenn du zu Hause bist.
Wenn ihr eine solche Routine einrichten könnt, wird dein Hund mehr als glücklich sein, während deiner Abwesenheit zu schlafen. Auf diese Weise kann er seine Energie sparen für das was geschieht, wenn du wieder da bist.
Wenn du das Gefühl hast, dass er doch etwas zur Beschäftigung haben sollte, dann empfehle ich ihm ein Kau- oder ein gefrorenes Kong-Spielzeug zu geben. Das ist eine ruhige Aktivität, die ihn immer noch müde machen wird.
Hier sind einige mögliche Zutaten für ein tiefgefrorenes Kong-Spielzeug:
Wie kann man einen Hund im Freien geistig auslasten?
Natürlich musst du deinen Hund nicht immer nur drinnen beschäftigen. Es ist eigentlich ganz einfach, auch eine mentale Stimulation in Ihre Spaziergänge einzubauen.
Am einfachsten ist es, wenn du deine Route regelmässig änderst und dein Hund schnuppern lässt. Ziemlich einfach, nicht wahr? Ja, und sehr unterhaltsam für deinen Hund!
Du kannst dies sogar mit etwas Hundetraining kombinieren. Bei meinem Hund Baloo mache ich das so, dass er immer schnüffeln darf, wenn er hinter mir ist. Wenn er vor mir laufen will, setze ich einfach meinen Fus vor ihn und bleibe stehen. Das bedeutet, dass er einen doppelten Anreiz hat, hinter mir zu bleiben. 1. Wir bewegen uns nicht, wenn er vor mir gehen will, und 2. Er darf schnüffeln.
Das Schnüffeln bei Spaziergängen oder Wanderungen ist für Hunde wie Zeitungslesen. Es ist super interessant und braucht Zeit, um alles aufzunehmen. Und danach sind sie bereit für eine gute, lange Pause.
Andere Ideen für die Stimulation im Freien sind:
- Verteile das Futter deines Hundes im Hof: grossartig, um seinem natürlichen Jagdinstinkt zu befriedigen.
- Wirf einige Leckerlis ins Gras und lass sie ihn erschnuppern.
- Verstecken spielen im Wald
- Mache einen Hundeparkour: Nutze alle Hindernisse, die du finden kannst, und lass deinen Hund darüber springen.
- Mach eine Hundesportart, wie Agility, Flyball oder Rallye Gehorsam
- Übe Gehorsam mit hoher Ablenkung, z.B. durch andere Hunde oder vorbeilaufende Personen.
Werkzeuge für die geistige Stimulation bei Hunden
Einige der Ideen zur mentalen Stimulation kann man einfach ohne besondere Voraussetzungen machen, wie Verstecken spielen oder ihn beim Spaziergang schnüffeln lassen.
Bei der mentalen Stimulation in Innenräumen erleichtern einige Hilfsmittel das Erstellen verschiedener Probleme, die dein Hund lösen muss. Dies stellt sicher, dass es ihm nie langweilig wird. Wenn du auf der Suche nach weiteren Hilfsmitteln und Ideen bist, findest du in diesem Artikel ein paar Inspirationen.
Mentale Stimulationsspielzeuge für Hunde
Wenn du nach einer einfachen mentalen Stimulation für deinen Hund zu Hause suchst, dann empfehle ich dir dringend, eines oder mehrere dieser Spielzeuge für deinen Hund zu besorgen.
Futterpuzzle: Grosser Spass beim Problemlösen für deinen Liebling
Schnuffelmatte: gute Möglichkeit, deinen Hund nach Futter schnüffeln zu lassen
Leckmatte: Du kannst Erdnussbutter oder etwas Anderes darauf streichen und deinen Hund dann lange daran lecken lassen
Kong Spielzeug: toll zum Befüllen und Einfrieren, mach aber auch Spass zum Fangen
Selbstgemachtes Spielzeug für Hunde
Wenn dein Hund inzwischen alle Spiele gelöst hat, kannst du auch selbstgemachte Spielsachen für ihn anfertigen. Hier sind ein paar Ideen
- Muffin-Spiel: superleicht: Du brauchst nur eine Muffin-Form, Tennisbälle und Leckerlis
- Mach dein eigenes Puzzle: mit etwas Pappe, Stoff und anderen Dingen, die du zu Hause hast, kannst du ganz einfach deine eigenen Hundepuzzles machen. Hier sind ein paar weitere Ideen für Hundespielzeug, das du ganz einfach selber machen kannst:
- Flaschendrehen: eine weitere gute Möglichkeit, deinen Hund für sein Futter arbeiten zu lassen
Wenn du auf der Suche nach weiteren Ideen bist, empfehle ich dir, einer Facebook-Gruppe zum Thema Bespassung von Hunden beizutreten oder in einem Forum nachzuschauen. Dort veröffentlichen Besitzer täglich ihre Spielideen, damit dir die Ideen nie ausgehen!
Kursempfehlung
Als frischgebackene Hundeeltern möchten wir natürlich, dass sich unsere Hunde gut entwickeln und auch gut erzogen sind. Ohne gewissenhaftes Training, ist das allerdings kaum machbar.
Du kannst also entweder einen professionellen Hundetrainer engagieren, um deinen Hund zu erziehen oder in eine Hundeschule in deiner Nähe gehen. Beides ist aber sehr zeitaufwändig und auf Dauer ziemlich teuer.
Ich bin deshalb ein grosser Fan dieses Online-Hundekurses von der renommierten Hundetrainerin Johanna Esser. Dort lernst du in 12 ausführlichen Modulen alles von den Basics der Hundeerziehung, über einen perfekten Rückruf, bis hin zum Anti-Jagd-Training. Diese 69.- EUR sind definitiv gut angelegt.
