Eines der wichtigsten Dinge, auf die du achten musst, wenn du deinen Hund bekommst, ist, ihn kastrieren oder sterilisieren zu lassen. Aber in welchem Alter sollte man Hunde kastrieren?
Kastration und Sterilisation können nämlich eine grosse Hilfe im Kampf gegen unerwünschte Verhaltensprobleme deines Hundes sein.
Man tut wirklich niemandem einen Gefallen, wenn man Welpen züchtet, die dann aber keine haben möchte. Wenn du also willst, dass dein Hund jemals eine freie Zeit ohne Leine geniessen kann, ist es wichtig, ihn zu kastrieren oder sterilisieren zu lassen.
Als verantwortungsbewusster Hundebesitzer weisst du natürlich, wie wichtig und hilfreich es ist, deinen Hund kastrieren zu lassen; besonders bei männlichen Hunden. Aber nicht nur das. Genauso wichtig ist es, zu wissen, wann man seinen Hund am besten kastrieren oder sterilisieren sollte.
Wenn du es zu früh oder zu spät erledigst, kann das negative Folgen für deinen Fido haben.
Hier ist eine kurze Zusammenfassung: Wenn es um das Kastrieren und Sterilisieren von Hunden geht, gibt es viele verschiedene Meinungen. Die meisten Experten sind sich einig, dass der beste Zeitpunkt für die Kastration oder Sterilisation deines Hundes der ist, nachdem seine Wachstumsplatten vollständig geschlossen sind. Dadurch verringert sich das Risiko von Gelenkproblemen, die durch einen verzögerten Wachstumszyklus verursacht werden könnten. Bei den meisten Hunden geschieht dies zwischen etwa 10 und 18 Monaten.
Table of Contents
Kastrieren und Serilisieren
Bevor wir zum besten Alter kommen, um Hunde kastrieren zu lassen, lass uns zuerst darüber reden, was Kastrieren und Sterilisieren eigentlich ist.
Was ist der Unterschied zwischen der Kastration und der Sterilisation eines Hundes?
Kurz gesagt, Kastration ist für männliche Hunde und Sterilisation ist für weibliche Hunde.
Genauer gesagt, bei der Kastration eines Hundes werden seine Hoden entfernt. Dies geschieht durch einen Einschnitt, der vor dem Hodensack gemacht wird. Sobald die Hoden entfernt sind, stoppt das die männlichen Hormone, die die Hoden produzieren. Mehr dazu später!
Bei der Sterilisation werden Eierstöcke, Gebärmutter und Eileiter einer Hündin operativ entfernt. Wie bei der Kastration von männlichen Hunden hindert dies deinen Hund daran, sich fortzupflanzen, und stoppt auch ihre Läufigkeit.
In beiden Fällen ist dein Hund für die Operation betäubt. Einige Hunde werden sofort nach Hause gehen können, aber andere müssen vielleicht über Nacht in der Klinik bleiben.
Wenn du mehr über den Prozess erfahren möchtest, hier ist ein Video, das zeigt, wie der Patient – auch bekannt als dein Hund – auf die Operation vorbereitet wird:
Sollte ich meinen Rüden kastrieren lassen?
Auch wenn manche Leute ihre Hunde nicht kastrieren, sprich «intakt lassen» wollen, werden die meisten Tierärzte empfehlen, dass du deinen Hund kastrieren solltest.
Wenn du deinen Hund kastrieren lässt, lassen auch die Verhaltensprobleme, die durch die Produktion von männlichen Hormonen in den Hoden deines Hundes verursacht werden, nach.
Ein solches Verhalten könnte sein, dass er ständig versucht, abzuhauen. Seine Hormone sagen ihm, dass er sich eine Partnerin suchen soll, was dazu führen kann, dass er versucht, sich davonzustehlen. Ein anderes mögliches Verhalten ist Aggression gegenüber anderen Rüden, da er vielleicht an ein Weibchen herankommen möchte. Wenn man ihn kastriert, wird dieser Instinkt beseitigt oder deutlich reduziert.
Beachte, dass dies nicht unbedingt der Fall sein muss, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er diese Verhaltensweisen zeigt, ist für unkastrierte Hunde grösser.
Ausserdem werden so auch die Tierheime entlastet, und es hat einige ziemlich grosse gesundheitliche Vorteile. Zum Beispiel musst du dir keine Sorgen über Hodenkrebs machen, der bei Hunden häufig vorkommt.
Soll ich meine Hündin sterilisieren?
Wie die Kastration eines Rüden hat die Sterilisation deiner Hündin mehrere Vorteile. Ein Vorteil ist, dass es die Wahrscheinlichkeit für Pyometra praktisch eliminiert ist. Dies ist weit verbreitet und kann eine gefährliche und potenziell lebensbedrohliche Infektion der Gebärmutter deines Hundes sein.
Die Kastration trägt ausserdem dazu bei, das Risiko für andere Krankheiten wie Gebärmutter-, Eierstock- und Gebärmutterhalstumore sowie Brusttumore zu verringern.
Wie bei jeder Art von Operation gibt es auch hier Risiken. Sie kann das Risiko einer Unterfunktion der Schilddrüse und, wenn sie zu früh durchgeführt wird, das Risiko eines Osteosarkoms erhöhen.
Trotzdem ist die Kastration oder Sterilisation deines Hundes ein wichtiges Element der Tierhaltung.
In welchem Alter sollte man Hunde kastrieren oder sterilisieren?
Nachdem wir nun besprochen haben, was genau Kastration und Sterilisation sind, ist es wichtig zu verstehen, in welchem Alter man seinen Hund am besten kastrieren oder sterilisieren lässt.
Wann sollte ich meinen Rüden kastrieren lassen?
Wenn es um das richtige Alter für die Kastration deines Hundes geht, kannst du ziemlich sicher sein, dass du einige widersprüchliche Antworten finden wirst. Ein Rüde kann kastriert werden, sobald er acht Wochen alt ist, aber das bedeutet nicht, dass du den Termin für den Tag, an dem er acht Wochen alt wird, festlegen lassen solltest.
Obwohl die männlichen Hormone in deinem unkastrierten Hund Verhaltensprobleme verursachen können, sind sie auch für einen Grossteil des Wachstums deines Hundes unerlässlich. Wenn du deinen Welpen zu früh kastrierst, bevor seine Wachstumsplatten geschlossen sind, kann sich das negativ auf sein Knochenwachstum auswirken.
Die Wachstumsplatten in verschiedenen Körperteilen deines Hundes schliessen sich zu unterschiedlichen Zeiten.
Das kann auch von Rasse zu Rasse variieren. Lass deinen Tierarzt wissen, dass du warten möchtest, bis die Wachstumsplatten deines Hundes geschlossen sind, bevor du ihn kastrieren lässt, dann kann er dir helfen, den richtigen Zeitpunkt für den Eingriff zu bestimmen.
Eine andere Sache, auf die mich mein Tierarzt aufmerksam gemacht hat, ist, dass es möglich ist, dass der «Geisteszustand» deines Hundes so bleibt, wie er war, als er kastriert wurde. Das bedeutet, wenn du ihn kastrierst, bevor er voll ausgewachsen ist, könnte er sein ganzes Leben lang ein bisschen wie ein Welpe bleiben.
Wenn dein Hund so ähnlich wie mein Miniatur Pudel Baloo ist, wirst du das um jeden Preis vermeiden wollen. Er war so nervös und aufgedreht als Welpe und ich hatte definitiv null Interesse daran, ihn so zu „lassen“. Tatsächlich habe ich mich auf ruhigere Tage gefreut 😉
Also habe ich ihn erst mit etwa 2 Jahren kastrieren lassen. Da er überhaupt keinen Sexualtrieb zu haben schien, war Warten kein Thema.
Wann sollte ich meine Hündin sterilisieren?
Genau wie bei männlichen Hunden besprichst du deine Optionen für die Sterilisation am besten mit deinem Tierarzt.
Auch Hündinnen können im Alter von etwa 8 Wochen sterilisiert werden, und einige Experten empfehlen den Eingriff vor dem ersten Läufigkeitszyklus zu machen. Dies kann im Alter von 6 bis 7 Monaten geschehen. Andererseits kann eine zu frühe Sterilisation aber auch Gesundheitsprobleme bei deiner Hündin verursachen.
Ausserdem ist es immer noch wichtig, die Wachstumsfugen deiner Hündin im Auge zu behalten. Eine zu frühe Sterilisation kann sich ebenso wie eine zu frühe Kastration negativ auf die Wachstumsplatten deines Hundes auswirken und zu einer verzögerten Schliessung führen.
Du solltest ein ehrliches Gespräch über all dies mit deinem Tierarzt führen, der dir helfen kann, den besten Zeitpunkt für die Sterilisation deines Hundes zu bestimmen.
Was passiert, wenn man einen Hund zu früh kastriert?
Auch wenn die Kastration oder Sterilisation deines Hundes mehrere Vorteile für seine Gesundheit hat, kann eine zu frühe Kastration für deinen Hund sogar schädlich sein.
Zum einen verzögert sich das Wachstum deines Hundes aufgrund seiner Wachstumsplatten, wenn er zu früh kastriert wird. Dies kann im weiteren Verlauf zu weiteren Problemen wie Hüftdysplasie führen.
Eine zu frühe Kastration kann auch sein Krebsrisiko wie Osteosarkom und Lymphosarkom erhöhen.
Die Rasse deines Hundes könnte ebenfalls das Risiko erhöhen, bestimmte Krankheiten oder Leiden zu bekommen, wenn er zu früh kastriert wird.
Deshalb ist es zwar wichtig, deinen Hund zu kastrieren oder sterilisieren zu lassen, aber es ist fast genauso wichtig zu wissen, in welchem Alter Hunde am besten kastriert werden sollten. Bespreche deine Optionen und Bedenken immer mit deinem Tierarzt, bevor du den Termin für die Kastration deines Hundes festlegst.
Verhaltensänderungen nach Kastration oder Sterilisation
Nun wollen wir uns als nächstes einige mögliche Verhaltensänderungen ansehen. Schliesslich stoppt das Kastrieren und Sterilisieren die Produktion bestimmter Hormone deines Hundes. Es kann also tatsächlich zu Verhaltensänderungen kommen.
Verändern sich Rüden, nachdem sie kastriert wurden?
Auch wenn jeder Hund anders ist und sich die Kastration bei jedem Hund auf unterschiedliche Weise bemerkbar macht, ist es wahrscheinlich, dass sich das Verhalten deines Hundes nach der Kastration ändert.
Es werden sich vor allem die Verhaltensmuster verändern, die durch die männlichen Hormone erzeugt werden. Dein Hund wird immer noch die gleiche Persönlichkeit haben!
Sobald er kastriert ist, wirst du vielleicht feststellen, dass dein Hund ruhiger geworden ist. Wenn er dazu neigt, umherzuwandern oder zu versuchen, aus deinem zu Hause auszubrechen, wird dieses Verhalten wahrscheinlich aufhören.
Es kann auch sein, dass er weniger aggressiv ist und weniger markiert.
Beruhigt eine Kastration einen Hund?
Die Antwort auf diese Frage ist etwas komplizierter als nur ein einfaches Ja oder Nein!
Das Energieniveau deines Hundes hat hauptsächlich mit seiner Rasse, seinem Alter und seiner Persönlichkeit zu tun. Manche Hunde neigen einfach dazu, energiereicher zu sein als andere. Aber bis zu einem gewissen Grad könnte das Kastrieren deines Hundes einige Verhaltensweisen beruhigen. Das gilt vor allem, wenn dein Hund es liebt zu rammeln...
Die Sexualhormone bei unkastrierten Hunden könnten sie ermutigen, sich einen Partner zu suchen. Das kann sie unruhig machen. Indem du deinen Hund kastrierst oder sterilisieren lässt, entfernst du diese Hormone und damit auch die Triebe.
Wenn Paarungswille das Einzige war, was deinen Hund energisch gemacht hat, dann ja, wir ihn das Kastrieren beruhigen!
Aber ein grosser Teil der Neugierde und der Energie deines Hundes kommt von seiner eigenen Persönlichkeit. Erwarte also keinen ganz anderen Hund, wenn du ihn vom Tierarzt abholst.
Verändern sich Hündinnen, nachdem sie sterilisiert wurden?
Wie bei den Rüden wird deine Hündin nach der Sterilisation nicht mit einer völlig anderen Persönlichkeit nach Hause kommen, aber du wirst vielleicht einige Veränderungen bei ihr feststellen, wenn sie wieder zu Hause ist.
Hündinnen, die nicht sterilisiert sind, könnten Aggressionsprobleme, einen ausgeprüägten Freiheitsdrang, häufiges Urinieren (auch drinnen!) und hormonelle Veränderungen während ihrer Läufigkeit haben.
Sobald dein Hund sterilisiert ist, wirst du feststellen, dass diese Verhaltensweisen verschwinden, da sie alle durch die Sexualhormone deines Hundes verursacht wurden.
Schlussfolgerung
Zugegeben, es gibt viele weiterführende Fragen als einfach nur, in welchem Alter man Hunde kastrieren lassen sollte.
Es ist wichtig, deinen Hund kastrieren bzw. sterilisieren zu lassen. Richtig gemacht, hilft es, die Risiken vieler Gesundheitsprobleme zu verringern, hilft bei Verhaltensproblemen und es hilft auch, die Tierheime zu entlasten.
Wie bei jeder Art von Operation oder medizinischem Eingriff gibt es jedoch immer Risiken. Deshalb ist es wichtig, dass du verstehst, was dieser Eingriff genau ist und welche Risiken damit verbunden sind.
Du solltest auch wissen, in welchem Alter man Hunde kastrieren oder sterilisieren lassen sollte und welche Veränderungen du danach bei deinem Hund feststellen kannst.
Bevor du den Eingriff an deinem Hund planst, solltest du mit deinem Tierarzt deine Optionen und alle Bedenken, die du haben könntest, besprechen. Sei offen und ehrlich, um sicherzustellen, dass du die richtige Entscheidung für dich und deinen Hund triffst.
